Zuerst einmal die große, wunderbare Gemeinsamkeit von Siebträgermaschinen und Kaffeevollautomaten: beide können Espresso und weitere Kaffeeköstlichkeiten.

Siebträgermaschine oder Kaffeevollautomat

Der erste Unterschied zeigt sich aber schon in der Entstehungsgeschichte

Die Siebträgermaschine ist weit älter als der Kaffeevollautomat und darf durchaus als ein Vorläufer betrachtet werden, wenn auch nicht der einzige. Irgendwann zu Anfang des 19. Jahrhunderts begannen verschiedene Herren, vorzugsweise in Italien, mit Kaffee zu experimentieren. Eine Frage galt es dabei zu lösen: Was passiert, wenn Kaffee nicht einfach mit heißem Wasser übergossen wird, sondern mit unter hohem Druck stehendem heißen Wasser?

Zu diesem Zweck wurde die Handhebel-Siebträgermaschine entwickelt. Es dauerte jedoch gut ein Jahrhundert, bis das optimale Ergebnis feststand: ein Druck von 9 bis 10 bar. Nur in diesem Druckbereich lösen sich die Aromastoffe und Gerbsäure sowie die Öle aus dem Kaffeepulver, die einen Espresso ausmachen. Darunter ist der Druck vor allem für die Öle zu gering, die aber wichtige Aromaträger sind. Darüber, also bei vielleicht 11 bis 16 bar, werden zu viele Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst und er wird zum eher ungenießbaren Gebräu.

Der Kaffeevollautomat wurde 1985 aus der Taufe gehoben

Gut 200 Jahre Entstehungsgeschichte liegen zwischen der Siebträgermaschine und dem Kaffeevollautomaten. Der Kaffeevollautomat löste ein Problem, das nicht wenige Besitzer von Siebträgermaschinen hatten, beziehungsweise das viele davon abschreckte, eine Siebträgermaschine zu erwerben. Es war die zeitraubende und relativ umständliche Handhabung der Zubereitung. Der Kaffeevollautomat sollte dieses Problem lösen und er tut es bis heute. Aber nicht nur das.

Eine der Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Kaffeevollautomaten war die Abstimmung der verbauten Pumpe mit dem Siebträger und dem Wasserdurchfluss. Statt wie bei der Siebträgermaschine, die nach jedem zubereiteten Kaffee oder Espresso von Hand gesäubert und vorbereitet wird, muss im Vollautomaten eben alles ohne menschliches Zutun erfolgen. Das dazu noch mehrere Male hintereinander bei gleichbleibender Qualität.

Vorneweg etwas zum Profibereich

Bevor es in die Details geht, sollte hier bemerkt werden, das sich dieser Vergleich auf Siebträgermaschinen und Kaffeevollautomaten für den privaten Gebrauch bezieht. Bei den Profis in der Gastronomie mit hohem Kaffeespezialitäten-Umsatz kommen oft Geräte in den Einsatz, die eine Mischung aus Siebträgermaschine und Vollautomaten sind. Da wird praktisch das Beste aus beiden Welten miteinander kombiniert, was jedoch solche Geräte in die Preisklasse von Mittelklasse-Autos katapultiert und eine professionelle Wartung beinhaltet.

Gemeinsamkeiten und Beginn der Geschichte

Bevor wir die Unterschiede beleuchten, lassen Sie uns einen Moment auf die Gemeinsamkeiten blicken. Sowohl Siebträgermaschinen als auch Kaffeevollautomaten beherrschen die Kunst der Espresso-Zubereitung. Doch hier kommen die Unterschiede ins Spiel.

Siebträgermaschine: Historischer Vorläufer und Detailarbeit

Die Siebträgermaschine, eine bewährte Methode, ist älter als der Kaffeevollautomat. Sie wurde im 19. Jahrhundert entwickelt und erzeugt durch hohen Druck (9 bis 10 bar) die besten Aromen und die richtige Menge an Ölen und Säuren für einen erstklassigen Espresso. Ein kleiner, feiner Unterschied in Druck kann den Geschmack beeinflussen.

Kaffeevollautomat: Modernere Lösung für bequeme Zubereitung

Der Kaffeevollautomat hingegen wurde 1985 entwickelt, um das zeitaufwändige Zubereiten von Espresso zu vereinfachen. Er übernimmt viele Schritte automatisch, einschließlich des Mahlens der Bohnen, der Durchführung des Brühvorgangs und der Abgabe des Endprodukts – alles auf Knopfdruck und in Serie.

Die Rolle der Kapsel- oder Padmaschine: Vereinfachung der Kaffeezubereitung

Neben den diskutierten Unterschieden zwischen Siebträgermaschinen und Kaffeevollautomaten gibt es eine weitere Option, die es zu erwähnen lohnt: die Kapsel- oder Padmaschine. Diese Alternative bietet eine noch einfachere Art der Kaffeezubereitung, indem vorportionierte Kaffeekapseln oder -pads verwendet werden. Dieser Ansatz ist besonders bequem, da er die Notwendigkeit des Mahlens und der Dosierung von Kaffee eliminiert.

Die Unterschiede im Detail

Um die Unterschiede plastisch zu machen, vergleichen wir zwei Modelle: den DeLonghi ECAM 23.466.S (siehe hier Details) Kaffeevollautomaten und die Graef ES 850 marchesa Siebträgermaschine.

Kaffeevollautomat – DeLonghi ECAM 23.466.SSiebträgermaschine – Graef ES 850 marchesa
Automatischer AblaufManuelle Bedienung
1,8 l Wassertank2,5 l Wassertank
Integrierter MilchaufschäumerEdelstahl-Milchaufschäumer
Einfache Einstellungen über DisplayTouchpoints für Einstellungen
Integriertes MahlwerkBenötigt extern gemahlenes Kaffeepulver
1450 Watt Leistung1470 Watt Leistung
Max. 15 bar PumpendruckMax. 15 bar Pumpendruck
Preis: 379 EuroPreis: 389,99 Euro

Die aufgeführten technischen Details zu den beiden Geräten zeigen eher viele Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Tatsächlich bestehen die Unterschiede darin, dass die Siebträgermaschine eine ganze Reihe manueller Handlungen verlangt, die das Zubereiten von Kaffee, Espresso oder Cappuccino aufwendiger macht, aber auch viel mehr Feineinstellungen erlaubt, die der Kaffeevollautomat ohne viel Eingriffsmöglichkeiten selbst vornimmt.

Der Kaffeevollautomat in der hier vorgestellten Version besitzt einen Kaffeebohnen-Speicher, der zugleich das Mahlwerk ist. Wird mittels Display ein Kaffee oder ein Espresso angefordert, erfolgt das Mahlen der entsprechenden Menge an Kaffeebohnen zu Pulver, das im Anschluss in die Brühgruppe befördert wird. Hierbei spielt Qualität eine entscheidende Rolle, und das ist der Grund, bei Seiten wie koffiemachine.org besonderer Wert darauf gelegt wird, Kaffeemaschinen zu präsentieren, die bereits intensiven Tests unterzogen wurden. Über die eingebaute Pumpe wird Wasser und Dampf in die Brühgruppe geleitet und unter Druck (9 bar) entsteht so das Produkt.

Bei der Siebträgermaschine übernimmt der Mensch das Beifügen des zuvor extern gemahlenen Kaffeepulvers in den ausgeklinkten Siebträger, dessen Verdichtung und das Wiedereinklinken in die Maschine. Alle vorhergehenden und nachfolgenden Aktionen erfolgen jeweils durch die Geräte.

Der Unterschied zwischen Kaffeevollautomat und Siebträgermaschine besteht also hauptsächlich in der Form, wie das Kaffeepulver entsteht und in den Siebträger bzw. in die Brühgruppe gelangt.

Kaffeemaschine

Vor- und Nachteile

Kaffeevollautomat: Bequem, aber aufmerksam bleiben

Vorteile:

  • Automatischer Ablauf
  • Einfach zu bedienen
  • Gleichbleibende Qualität
  • Vielseitig

Nachteile:

  • Mögliche Verbleib von Kaffeeresten
  • Reinigungsaufwand

Siebträgermaschine: Für Experimentierfreude

Vorteile:

  • Kontrollierter Mahlgrad und Mischung
  • Gründliche manuelle Spülung
  • Geringeres Risiko von Schimmelbildung

Nachteile:

  • Manueller Aufwand
  • Benötigt externe Kaffeepulverzubereitung

Fazit: Geschmack und Komfort

In der Welt des Kaffees haben beide Methoden ihre Vorteile. Siebträgermaschinen bieten Kontrolle und experimentellen Raum, während Kaffeevollautomaten bequem und gleichbleibend sind. Die Wahl hängt von Ihren Vorlieben und Prioritäten ab.