Als im Jahr 1972 die Firma Schott AG mit einer neuartigen Glaskeramik auf den Markt kam, war dies zunächst für die meisten Menschen kein weltbewegendes Ereignis. Die ersten Anwendungen im Konsumentenbereich als durchgehend glatte Kochfelder oder als Cerankochplatte waren zwar interessant, aber für den Durchschnittsverbraucher viel zu teuer. Es sollte noch bis weit in die 1980er-Jahre dauern, bis durch Serienfertigung das Preisgefüge so weit gesunken war, dass die Glaskeramik, von Schott Ceran genannt, im Bereich von Kochfeldern und Kochmulden zum Renner wurde.
Es bestehen bis heute keine aussagekräftigen Statistiken zum weltweiten Anteil von Cerankochfeldern, doch vorsichtig geschätzt dürften etwa 60 % aller Kochplatten und Kochfeldern mit Ceran bzw. Glaskeramik ausgestattet sein. Ein gewichtiger Anteil fällt hierbei auf die mobile Cerankochplatte.
Inhaltsverzeichnis
Die mobile Kochplatte mit Ceran, einfach komfortabler
Eine durchgehend spiegelglatte Oberfläche, das ist der optische Eindruck einer Cerankochplatte und der kommt nicht von ungefähr. Viele hochwertige Spiegelteleskope sind mit Spiegeln auf Basis von Glaskeramik ausgestattet, zum Beispiel das berühmte Hubble-Weltraumteleskop. So wie dieses der extremen Kälte im All, minus 270 Grad Celsius, widersteht, so widerstehen Cerankochplatten extremer Hitze. Bis zu 1000 Grad sind möglich, doch so heiß werden Ceran-Kochplatten in der Regel nicht.
Wer eine Elektrokochplatte mit Ceranfeld benutzt, möchte damit Speisen zubereiten und nicht die Weiten des Universums erforschen. Es geht dabei nicht nur darum, dass sich Töpfe und Pfannen auf Cerankochplatten mühelos und vor allem sicher hin- und herbewegen lassen. Es geht um eine Reihe weiterer Aspekte, die die Cerankochplatte vorteilhaft erscheinen lassen, die da wären:
- Einfache Reinigung
- Flache Bauweise
- Modernes Design
- Sensortechnik
- Mikroprozessortechnik
- Sehr gute Wärmeleitfähigkeit
- Verschiedene Heiztechniken anwendbar
Unter der Glaskeramikfläche der Cerankochplatte kommen unterschiedliche Techniken zur Anwendung:
- Die klassische Heizwendel-Heizung (ohne Induktion)
- Die Infrarot- oder Halogentechnik (ohne Induktion)
Aus Gründen der Vollständigkeit sollen an dieser Stelle auch Cerankochplatten erwähnt werden, die mit fossilem Gas betrieben werden, doch darf deren Nachhaltigkeit infrage gestellt werden, weshalb sie hier nicht näher betrachtet werden.
Ceran öffnete Tore zum Schutz der Umwelt
Der beste Weg, die Umwelt zu schützen, besteht in der Einsparung von Ressourcen. Was gar nicht erst verbraucht wird, wirkt sich auch nicht negativ auf die Umwelt aus. Das gilt im Besonderen für elektrische Energie.
Allein in Deutschland gibt es rund 41 Millionen Haushalte, in denen zu etwa 80 % mit elektrischer Energie Speisen zubereitet werden. Elektrisch kochen ist seit den 1950er-Jahren das gängige Verfahren. Allerdings bis in die 1980er-Jahre hinein fast ausschließlich auf Gusseisen- oder Masseplatten. Deren schlechte Wärmeleitfähigkeit sorgt bis heute für einen hohen Stromverbrauch. Mit dem Ceranfeld kam ein Element hinzu, das beim elektrisch kochen rund 30 % Energie einspart, allein durch dessen viel bessere Wärmeleitfähigkeit.
Hier sind die Einsparungen durch bestimmte Heiztechniken wie Induktion oder Infrarot noch nicht mitgezählt. Sie erhöhen nicht nur die Geschwindigkeit beim erhitzen der Speisen, sie werden durch ihre Steuerungstechnik der modernen Speisezubereitung eher gerecht. Viele Lebensmittel sind inzwischen sogenanntes Convenience-Food. Darunter sind Lebensmittel zu verstehen, die in unterschiedliche Abstufungen zum Fertig kochen vorbereitet sind. Vom fertig panierten Schnitzel bis zur Lasagne, die nur noch erhitzt werden muss. In der Küche spart dies Zeit, da die Lebensmittelhersteller die Garzeiten vorgeben.
Auf einer Cerankochplatte mit Automatikprogramm werden hierzu nur die notwendige Zeit und Temperatur voreingestellt. Experimente, wenn denn „gefühlt“ das Essen gar ist, fallen somit weg. Das alles spart elektrische Energie, millionenfach multipliziert sogar sehr viel elektrische Energie.
Sensoren in der Cerankochplatte helfen Profis und Amateuren
Neben der Verbreitung der Glaskeramik bei Kochplatten hat auch die Sensortechnik zusammen mit der Entwicklung von Mikroprozessoren in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Ceran, Sensoren und Mikroprozessoren lassen sich wunderbar miteinander kombinieren. Das erlaubt es, vollautomatische Kochprogramme in eine Cerankochplatte einzubauen, die nicht einfach nur Zeitschaltuhren sind, sondern zugleich die Temperatur steuern und erfassen.
Das geht so weit, dass auftretende Temperaturschwankungen vom Mikroprozessor ausgeglichen werden. Wenn während des Kochens zum Beispiel ein Fenster geöffnet wird, kann die eintretende Zugluft die Temperatur an der Cerankochplatte senken. Der Sensor erfasst dies und der Controllchip steuert mit einer Temperaturerhöhung gegen. Wie in vielen Bereichen der Lebensmittelzubereitung war es die Gastronomie, in der zuerst Sensorik und Mikroprozessoren zum Einsatz kamen. Deren Erfahrungen fließen in die Cerankochplatten für die private Anwendung ein.
Doch der weitaus größte Teil der Menschen, die eine Cerankochplatte nutzen, wollen darauf kaum mehrgängige Menüs in Sternequalität zubereiten. Ihnen genügt es schon, dass aus der täglichen Essenszubereitung nicht jedes Mal eine Katastrophe wird. Tatsächlich können sogar Spaghetti anbrennen und wie viele Wohnungen über Wochen unbewohnbar wurden oder sogar ausbrannten, weil die Pfanne mit Öl und Fleisch auf der eingeschalteten Platte unbeobachtet blieb, ist zwar nicht erfasst, ein paar Hundert pro Jahr dürften es schon sein. Sensoren in Form von Überhitzungsschutz und Abschaltautomatiken helfen, so etwas zu vermeiden, was sogar Menschenleben retten kann.
Die mobile Ceran-Kochplatte: für eine mobile Gesellschaft
Während in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert die Menschen in Deutschland während ihres Lebens im Durchschnitt nur etwa 3 Mal umgezogen sind, steigerte sich dies in den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhundert auf 4,5 Mal. Darin sind eher kurzfristige Ortsveränderungen nicht enthalten, etwa die zeitlich befristete Versendung durch den Arbeitgeber an einen anderen Standort.
Eine mobile Cerankochplatte ohne Induktion, wahlweise mit einer, zwei oder drei Kochfeldern, sorgt zumindest in der ersten Zeit im neuen Umfeld dafür, dass auch gekocht werden kann. Selbst Pensionen oder Hotels erlauben mitunter das Kochen auf dem Zimmer, etwa wenn es sich um Monteure handelt, die für mehrere Wochen oder Monate auf einer Baustelle fern der Heimat tätig sind. Gerade in fremden Gefilden spart die Ceran-Kochplatte viel Geld, das sonst in Restaurants oder Gaststätten getragen wird.
Viel häufiger kommt die Cerankochplatte aber im Urlaub zum Einsatz. Camping- und Wohnmobilurlaub hat sich zum anhaltenden Trend entwickelt. Auch deshalb, weil die Stromversorgung am Urlaubsort durch mitgeführte Stromerzeuger immer besser wird. Die von zu Hause gewohnten 230 Volt sind so auch in der schönsten Zeit des Jahres verfügbar und damit der Einsatz einer Cerankochplatte.
Wichtig: Stromerzeuger mit der Cerankochplatte abstimmen
Von allen mitgeführten Elektrogeräten während eines Campingurlaubs ist die Cerankochplatte vermutlich das Gerät mit der höchsten Leistungsaufnahme. Hinzu kommen diverse Teile, wie das Ladekabel des Handys oder ein TV-Gerät. Ein hierzu passender Stromerzeuger sollte mindestens 4000 Watt Dauerleistung zur Verfügung stellen, wenn eine vernünftige Nutzung der Kochplatte gewährleistet sein soll.
Das Preisgefüge für Ceranplatten ohne Induktion
Die Online-Angebote für Cerankochplatten ohne Induktion zur privaten Nutzung schwanken für Einzelkochplatten zwischen 35 und 60 Euro, für Doppelkochlatten von 65 bis 140 Euro. Hierzu zählen neben Cerankochplatten mit herkömmlicher Elektrotechnik auch Induktion und Infrarot-Kochplatten. Grundsätzlich alle mit 230-Volt-Stromversorgung. Mobile Cerankochplatten mit 3 Feldern sind sehr dünn gesät und liegen im Preisbereich von etwa 450 Euro.
Mobile Cerankochplatten gibt es auch im Profibereich, dort jedoch nur mit 400-Volt-Starkstromanschluss und mit Preisen von etwa 700 Euro aufwärts.
Fazit zur Kochplatte mit Ceran
Die Cerankochplatte ohne Induktion, die sich einfach an jeder Schukosteckdose einstecken lässt und so ohne Weiteres betriebsbereit ist, gehört zum bestehenden und sich ausweitenden Trend hin zu mehr Mobilität. Unsere Art der Ernährung hat sich gerade in Bezug auf die Vorbereitung der Speisen erheblich verändert. Der Aufwand ist heute viel geringer als früher, als für umfangreiche Mahlzeiten oft Stunden allein mit dem „Rüsten“, dem putzen und schälen von Obst und Gemüse, verbracht wurden. Wer ehrlich zu sich selber ist, wird zugeben müssen, dass kaum noch wirklich „gekocht“ wird. Für alles andere aber ist eine Cerankochplatte völlig ausreichend.